Menschenrechtsrat

Seit der Gründung hat die Wahrung Menschenrechte oberste Priorität bei den Vereinten Nationen und stellt die Grundlage ihres Handelns dar. Da es trotzdem weltweit immer wieder zu Verstößen kommt, hat der Menschenrechtsrat in Nachfolge der Menschenrechtskommission seit seiner Gründung 2006 als Nebenorgan der Generalversammlung die Sicherung der Menschenrechte zu seiner Pflicht erklärt. Das aus 47 Mitgliedern bestehende UN-Gremium mit dem Sitz in Genf überprüft die Lage der Menschenrechte jedes Mitgliedsstaates und setzt Schwerpunkte in ihrer Umsetzung, im Schutz vor Menschenrechtsverletzungen und bei der Ausarbeitung neuer Menschenrechtsstandards auf internationaler und nationaler Ebene. Das erweist sich in Zeiten von einer Vielzahl bewaffneter internationaler Konflikte, Terrorismus und Flüchtlingsströmen angesichts der Häufigkeit und Stärke von Menschenrechtsverletzungen als Notwendigkeit und Herausforderung zugleich. Auch wenn die Menschenrechte bislang vielfach Eingang in die Verfassungen der Staaten gefunden haben, ist ihre praktische Umsetzung noch immer mit großen Anstrengungen verbunden. Die primäre Verfolgung nationaler Interessen oder mangelnde Willensstärke zur Durchsetzung von Grundrechten mancher Staaten erschweren die Arbeit des Menschenrechtsrates. Deshalb ist sein Wirken international von großer Wichtigkeit. In der kommenden Sitzungswoche habt ihr als Delegierte des Menschenrechtsrates die Möglichkeit, sein Handeln aktiv mitzubestimmen.



Carina Ballmann

Moin moin, ich bin Carina, 19 Jahre alt und komme aus der Nähe von Mainz. In meiner Freizeit bin ich sowohl parteipolitisch als auch in einem parteiunabhängigen Jugendforum aktiv. 2023 habe ich bereits als Delegierte bei SPUN teilgenommen und freue mich nun darauf, das Ganze aus einer neuen Perspektive zu erleben.

In diesem Jahr wird sich der Menschenrechtsrat mit der Bekämpfung des Menschenhandels und der modernen Sklaverei sowie mit der Bekämpfung von Kinderarbeit beschäftigen. Dies sind Themen, die uns erneut vor Augen führen, in was für einer privilegierten Welt wir in Europa aufwachsen – und wie wichtig es ist, sich dafür einzusetzen, dass alle Menschen ein Leben in Freiheit und finanzieller Sicherheit führen können. Man sieht sich!

 


N.N.


Themen


Kinderarbeit ist auch heute noch in vielen Teilen der Welt weit verbreitet. Nach Schätzungen der ILO arbeiten 160 Millionen Kinder (im Alter von 5–17 Jahren) unter oft ausbeuterischen Bedingungen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Armut, mangelnde Bildung und Hunger zwingen viele Kinder dazu, bei der Versorgung ihrer Familien mitzuhelfen. Zwar verfügen die meisten Länder über Gesetze, die Kinderarbeit verbieten, doch es fehlt häufig an einer konsequenten Kontrolle, insbesondere in wirtschaftlich schwachen Regionen und in Unternehmen, die von dieser Problematik profitieren.

Oft geht Kinderarbeit auch mit Menschenhandel und moderner Sklaverei einher. Obwohl die Sklaverei seit etwa 150 Jahren offiziell abgeschafft wurde, sieht die Realität vielerorts anders aus: Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Kinderehen, Kindersoldaten und sexuelle Ausbeutung gehören zu den Formen moderner Sklaverei. Betroffen sind vor allem Menschen, die auf der Flucht sind oder in wirtschaftlich und politisch instabilen Regionen leben. Im Ausschuss für Menschenrechte werden wir uns mit den unterschiedlichen Interessen der Länder zu diesen Themen auseinandersetzen und gemeinsam nach Lösungsansätzen suchen, wie moderne Sklaverei und Kinderarbeit zukünftig verhindert werden können. Ziel ist es, einen Konsens zu finden und abschließend zwei Resolutionen vorzulegen, die hoffentlich einen echten Unterschied für die Zukunft machen können.