Weltkrisengremium

Das Weltkrisengremium wird in dieser Form das erste Mal bei SPUN Bestandteil sein. Es unterscheidet sich in vielen Punkten von anderen Ausschüssen oder Gremien von SPUN 2020. Es ist formell kein Ausschuss der Vereinten Nationen, sondern ein vom Generalsekretär einberufenes externes Gremium. Das WKG unterliegt im Wesentlichen den Bestimmungen der Charta der Vereinten Nationen, handelnde Entitäten sind jedoch Staats- und Regierungschefs souveräner Einzelstaaten mit ihren jeweiligen Kompetenzen.

Anders als in den restlichen Gremien schlüpfen die Teilnehmenden im Weltkrisengremium nicht in die Rolle von Delegierten, sondern verkörpern ganz direkt Staatsoberhäupter oder Regierungschefs. So ist man beispielsweise nicht der „Delegierte der Russischen Föderation“, man ist ihr Präsident, Vladimir Putin. In dieser Rolle repräsentiert man ebenfalls den zu vertretenden Staat, ist jedoch als konkrete Person in anderer Weise an den Regierungsauftrag gebunden, als es abstrakte Delegierte sind. Auch ist es hierbei eine besondere Aufgabe für die Teilnehmenden nicht nur die Position des zu vertretenden Staates zu repräsentieren, sondern auch die persönliche Meinung des jeweiligen Regierungschefs darzustellen und jenen bestmöglich in seiner Rolle zu verkörpern. Der Verkörperung dieser Staats- und Regierungschefs sind keine Grenzen gesetzt, sollte man sich doch seiner Rolle auf der Konferenz bewusst sein und verantwortungsvoll mit seiner politischen Macht und seinen Kompetenzen umgehen.

Ein anderer spannender Aspekt des WKG ist, dass ein dynamisches Szenario kreiert wird, welches sich immer wieder ändert.

Die Vertreterinnen und Vertreter arbeiten sich im Vorfeld der Sitzungswoche fundiert in die Materie ein – während der Sitzungswoche ändert sich jedoch das Geschehen immer mal wieder: Dabei werden aktuelle Entwicklungen wie (fiktive vom Wissenschaftlichen Dienst erdachte) Medienberichte oder Handlungen anderer Staaten oder Unternehmen im Ausschuss präsentiert. Die Staats- und Regierungschefs müssen dann mehr oder weniger spontan mit den neuen Situationen umgehen und Lösungen finden.

Ziel der Teilnehmenden im WKG ist das Erarbeiten von Abschlusserklärungen. Im Aufbau und im Verfassen gleichen diese den Resolutionen der Vereinten Nationen. Ebenfalls besteht die Möglichkeit bi- oder trilaterale Verträge innerhalb des Kreises der Regierungschefs zu schließen. Mit diesem Gremium wird versucht, die großen politischen, militärischen und wirtschaftlichen Krisen der Welt zu lösen – dies auf einer konsequenteren Ebene durch den direkten Dialog der Staats- und Regierungschefs.



Clara Hengst

Hi,

Ich bin Clara, gehe in die 12. Klasse und komme aus dem schönen Erfurt mitten im grünen Herzen Deutschlands! Ich freue mich sehr, dieses Jahr bei SPUN als AV im Weltkrisengremium dabei sein zu dürfen und hoffe auf eine spannende und ereignisreiche Sitzungswoche, zusammen mit einem tollen Team und gut gelaunten Delegierten!

Ich habe schon bei einigen MEPs großartige Erfahrungen sammeln können und bin seitdem von jeglichen politischen Planspielen begeistert. In meiner Heimatstadt engagiere ich mich ebenfalls für die Interessenvertretung von uns Jugendlichen und habe Spaß an der Kontroverse und Mitgestaltung unserer Zukunft. Deshalb ist SPUN ein so tolles Projekt für mich, welches nicht mit der Sitzungswoche endet, sondern durch unsere gemeinsamen Ideen an weiter politischer Tragweite gewinnt ...

Viel Spaß bei der Vorbereitung und eine tolle Zeit bis dahin

wünscht

Clara



Luisa Gilbert

Hallo liebe Freunde und Vertreter/innen des Weltkrisengremiums,

Ich bin Luisa, bin 17 Jahre alt und komme aus Leipzig. Ich mache hier zurzeit mein Abitur. Außerhalb der Schule beschäftige ich mich mit Musik, Politik und meinen Freunden.

Ich freue mich sehr, in der kommenden Sitzungswoche das Weltkrisengremium und eure Debatten zusammen mit Clara zu leiten. Meine Planspielerfahrungen habe ich zuerst beim nationalen Modell Europa Parlament und bei vorherigen Spun Sitzungswochen als Delegierte gesammelt. Ich freue mich dieses Jahr besonders auf den Perspektivwechsel und wie jedes Jahr auf die einzigartige Spun Community. Was ich an Spun so sehr mag ist die Weltoffenheit, und der umfangreiche Einblick in die internationale Politik.

Wir freuen uns darauf, euch alle kennen zu lernen!

Bitte zögert nicht, uns all eure Fragen zu stellen!

Liebe Grüße

Luisa

Mein Kontakt: luisa_gilbert(at)hotmail.com


Themen


Brexit

Die Brexit-Debatte ist seit 2013 ein zentrales politisches Thema. Nicht nur im Vereinigten Königreich beherrscht sie  das Tagesgeschehen – auch in der Europäischen Union (EU) sind die Sorgen wegen des EU-Austritts Großbritanniens groß. 2013 sStimmen die Briten innerhalb eines Referendums mit knapper Mehrheit für den Austritt aus der EU.

Doch die britischen und europäische Politiker können sich nicht auf einen gemeinsamen Austrittsvertrag einigen. Es droht ein harter Brexit. Beim „harten“ Brexit schaffen es das Vereinigte Königreich und die EU nicht, sich auf ein Austrittsabkommen zu einigen. Der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs würde in diesem Fall spätestens ab dem Austrittsdatum seine unmittelbare und volle Wirkung entfalten. Die Unsicherheit über das zukünftige Verhältnis der Briten zur EU veranlasst viele Unternehmen bereits, ihre Produktion auf das Festland zu verlegen – der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs könnte demnach schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.

Diese würden sich nicht ausschließlich auf wirtschaftliche oder politische Aspekte beschränken, sondern sich beispielsweise auch auf die Personenfreizügigkeit auswirken.

 

USA-Iran-Konflikt

Die Spannungen zwischen den USA und Iran reichen bis in das 20. Jahrhundert zurück. So bietet das iranische Atomprogramm seit Jahren Konfliktpotential zwischen den USA und dem westasiatischen Staat Iran. Unter US- Präsident Barack Obama wird erstmals ein Atomabkommen (JCPOA) zwischen den beiden Ländern, Russland, China sowie den europäischen Atommächten Frankreich und Großbritannien beschlossen. In diesem Abkommen sichern die westlichen Länder schrittweise eine Aufhebung der gegen den Iran verhängten wirtschaftlichen Sanktionen zu, sofern der Iran im Gegenzug seine nukleare Entwicklung beschränkt. 2018 kündigt der neugewählte US- Präsident Donald Trump dieses Abkommen und setzt zudem alte Sanktionen wieder in Kraft.

Als Begründung führt er die Nichteinhaltung der Auflagen des Atomabkommens seitens des Irans, welcher die Entwicklung von Raketen mit atomaren Sprengköpfen autorisiert haben soll, an. Dies führt zu erneuten Provokationen durch den Iran, wie beständige JCPOA- Vertragsüberschreitungen. Die militärische Eskalation des Konflikts scheint angesichts von Öltankerexplosionen nahe der bedeutenden Seestraße von Hormus, oder Attacken auf arabische Ölanlagen, für die die USA  den Iran verantwortlich machen, unumgänglich.

Die Konfliktsituation wird unübersichtlicher und keine Einigung ist in Sicht. Es droht eine Atomkrise im nahen Osten. Die USA fliegt als Vergeltung für Raketenangriffe auf US- Militärstützpunkte Luftangriffe auf Einrichtungen der schiitischen Miliz. Dies löst Proteste aus, die bis in den Irak ausstrahlen. Es kommt zu gewaltsamen Demonstrationen vor der US- Botschaft in Bagdad, wodurch sich die diplomatischen Beziehungen weiterhin verschlechtern

 

Jemen-Konflikt

Seit dem Arabischen Frühling im Jahr 2011 kämpfen im Jemen verschiedene konfessionelle Gruppen um die Herrschaft. Die schiitische Huthi-Minderheit aus dem alten Nordjemen nahm 2014 die Regierungshauptstadt Sanaa ein, und zwang den Präsidenten zum Rücktritt. Die mehrheitlich sunnitischen Nachbarländer wie Saudi- Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate griffen ein, um die Regierung im Kampf gegen die schiitischen Huthi-Rebellen zu unterstützen. Dem eigentlich sunnitischen Iran wird vorgeworfen, die Huthis durch Waffenexporte zu unterstützen. Die Huthis sind aber nicht die einzige regierungskritische Rebellengruppe im Jemen. Die Salafistisch-Dschihadistische Terrorgruppe Al-Qaida hat einige Gebiete im alten Südjemen besetzt und führt zur verstärkten Einmischung der USA in den Konflikt. Nach der Vereinigung des Nord- und Südjemens im Jahr 1990 und der Vernachlässigung des Südens, werden zudem Südjemitische Separatisten laut, die unterstützt werden von der Terrorgruppe Al-Qaida, und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

So entwickelte sich der schlimme konfessionelle Bürgerkrieg seit 2015 zu einem noch schlimmeren Stellvertreterkrieg. Die Katastrophe im Jemen ist aktuell die schlimmste humanitäre Katastrophe weltweit. Über 24 Millionen Zivilisten leiden an Unterernährung und einem verheerenden Cholera-Ausbruch. Verstärkt wird die Krise durch Waffenimporte aus den westlichen Ländern an Konfliktparteien.